Kundgebung:  Für unsere gemeinsame Zukunft in Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit - Pour avenir en commun dans la liberté, l'égalité et la fraternité


Wissembourg - Schweigen / 22.10.2020


Flyer

Im Oktober 2020 folgten gut 30 Menschen der Einladung von Matthias Bahr (Vorsitz Kreativ für Menschenrechte e.V), Sandra Fischer-Junck (Bürgermeisterin von Wissembourg) und Dietmar Seefeldt (Landrat des Landkreises Südliche Weinstraße), um an drei Ereignisse zu erinnern: 


Vor 70 Jahren, 1950, stürmten junge Menschen aus Strasbourg und Heidelberg den Grenzbaum bei Weiler/St. Germanshof. Sie wollten ein gemeinsames Europa unter Achtung der Menschenrechte.


Vor 80 Jahren, 1940, wurden über 6 500 deutsche Jüdinnen und Juden nach Südfrankreich deportiert: in das Konzentrationslager Gurs. Nur kurze Zeit später wurden auch Franzosen jüdischen Glaubens von Deutschen aus Wissembourg in den Osten deportiert und dort ermordet.


Vor 85 Jahren, 1935, entstand in Schweigen das Weintor. Die Nationalsozialisten „erfanden“ die sogenannte „Deutsche“ Weinstraße, um den Weinhandel zu fördern – aber nicht für jüdische Weinhändler. Denn ihnen wurde die Berufsausübung verboten. Vor der Ermordung kam die wirtschaftliche Vernichtung. Das Weintor ist ein Symbol dafür – und bis heute ohne einen Hinweis darauf.


Die Kundgebung begann vor dem Platz der Synagoge in Wissembourg und endete nach einem Marsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Grenze in Schweigen vor dem Weintor. Sie schlug damit eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zwischen Deutschland und Frankreich in Zeiten der Pandemie, in denen Grenzen wieder verstärkt sicht- und spürbar wurden.

 

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